Samstag, 8. März 2014

Schulen und ihre Probleme



Zwei Monate läuft das Schuljahr jetzt schon. Zeit für eine kurze Zusammenfassung des Passierten.
Das wichtigste zuerst: Die Zulassung ist, wie zu erwarten, noch nicht da. Zwischendurch hatten wir jetzt auch einmal Besuch von Klaus Karpen, der sich viel mit den Behörden hier rumgeschlagen hat  um die Zulassung jetzt endlich zu bekommen. Stand der Dinge ist aber immer noch das alle Unterlagen in Dar sind und das die Zulassung „bald“ kommt, was auch schon vor einem Jahr gesagt wurde.
Auch gibt es an der Schule andauernd Probleme mit dem Strom. Der Strom vom Netz ist nicht an der Schule angekommen, da wir einen falschen Verteiler an Schule angebaut hatten, und wenn wir dann Strom gekauft haben hat den jemand anderer bekommen. Die Solaranlage lief ja schonletztes Jahr nicht und Anfang dieses Jahres hat sich da auch nichts dran geändert.
Mitte Januar kam dann eine Schulklasse aus Itzehoe zu Besuch um eine Zisterne mit Regenwasseraufbereitungsanlage zu bauen. Auch Marcus war wieder dabei, diesmal allerdings nur zum zugucken. Kurz nach den Besuchern ist dann auch endlich der Container mit den ganzen Baumaterialien, Tischen und Computern für die Kiumako angekommen. Eigentlich hätte er schon längst da sein sollen, aber die Kenianer haben ihn sehr lange im Hafen von Mombasa festgehalten. Zuerst weil es Probleme mit den Steuern gab (Die Schule hatte keine Steuernummer weil sie ja noch nicht zugelassen ist und die Steuernummer einer Privatperson ging auch nicht; Gilli hat das dann aber irgendwie geregelt bekommen), danach gab es noch einige Probleme mit dem Inhalt (was die Kenianer eigentlich gar nicht hätte interessieren dürfe, da sie ja nur Transitland gewesen sind). Der Container kam jetzt jedenfalls an einem Sonntag an, wurde dann auch direkt Ausgeladen, damit die Bauarbeiten am Montag direkt losgehen konnten. Am Ende hatten wir einen Ganzen Klassenraum vollgestellt und auch noch ein Büro in dem jetzt 200 Computer und Bildschirme standen.
In den nächsten Tagen war an der Kiumako fast den ganzen Tag über geschäftiges Treiben. Im Zisternenloch, das in der letzten Ferienwoche ausgehoben wurde, wurde gemauert, einige der Tische wurden bereits in die Klassenräume geräumt, ein provisorischer Computerraum wurde aufgebaut und die Regenrinne wurde ans Dach geschraubt. Hierfür wurde dann ein sehr Spektakuläres Sicherungssystem aufgebaut. In Deutschland hätte man dieses Sicherlich nicht zugelassen bekommen, hier jedoch hat man sich schon darüber amüsiert das man so etwas macht; Ist doch viel einfacher einfach hochzuklettern, Sicherung brauch man nicht.
Auch haben die Itzehoer sich noch mal mit der Solaranlage beschäftigt, da einige aus der Gruppe auch vor zwei Jahren beim Bau der Solaranlage dabei waren. Erst mal lief die Anlage dann auch wieder.
In dieser Zeit haben wir dann auch noch mal Besuch vom Computerlehrter der Kiumo bekommen, um über ihn ein Betriebssystem für die 200 Computer zu kriegen, die natürlich alle keins hatten. Das installieren der Betriebssystem fängt allerdings jetzt erst an.
Das Erste Wochenende im Februar haben wir dann zusammen mit der Gruppe aus Itzehoe und einigen Schülern der Kiumako am Lake Chala verbracht. Da wir am Morgen noch in Moshi waren sind wir erst gegen Nachmittag am Lake Chala angekommen und statt uns der Rundtour anzuschließen, die ich jetzt schon ziemlich häufig gemacht habe, sind wir direkt runter zum Lake gegangen und haben erst mal ein Bad genossen. Nach dem wir dann wieder oben waren haben wir auch die Itzehoer getroffen. Zusammen mit den paar Schülern der Kiumako (Die besten 10 der Examen sind als Belohnung mitgekommen) haben wir dann zu Abend gegessen und noch in die Nacht hinein gefeiert und dann auch am Lake Chala übernachtet. Am Nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Uuwo.
Die Zeit für die Itzehoer in Uuwo war jetzt auch schon vorbei. Am Montag gab es dann noch eine große Abschiedsfeier bei uns Zuhause. Alle waren zum Abendessen eingeladen und danach wurde dann auch in unserem Partykeller noch gefeiert. Auf die Itzehoer wartete jetzt noch eine Kurzsafari und dann ging es auch schon zurück nach Deutschland.
Eine Woche nach deren abreise gab es dann wieder Probleme mit dem Solar. Ein Kurzschluss hatte das System lahmgelegt und der Strom ist an der ganzen Schule ausgefallen. Da keiner von uns sich allerdings mit dem System gut auskennt wusste keine so richtig was das Problem ist, auch der Techniker den wir geholt hatten wusste es nicht und hat einfach mal den Batterien die Schuld gegeben. Nach dem diese dann überprüft worden sind und wieder eingebaut wurden lief das System auch erst mal wieder, aber nur für drei Stunden! Durch eine Mail der Itzehoer haben wir dann irgendwann eine Anleitung zur Reparatur bekommen, seit dem läuft das System auch ohne weitere Fehler. Allerdings ist jetzt beim Anschalten der Computer wahrscheinlich irgendwo ein Kabel durchgebrannt, weswegen es jetzt an den Steckdosen im unteren Geschoss keinen Strom mehr gibt. Jetzt haben wir 200 Computer (eigentlich nur noch um die 180 da wir einige schon Weggegeben haben) an der Schule aber keinen Strom um sie zum Laufen zu kriegen. Hat man ein Problem gelöst und es scheint gerade wieder alles zu laufen, kommt prompt das nächste.
Auch beim Bau des Zisternendeckels ist noch etwas Geduld gefragt. Das Stahlgerüst ist zwar schon ziemlich lange fertig mit dem Ausgießen wird jetzt allerdings erst nächste Woche angefangen, wenn auch der Speisesaal und der Bereich darüber weiter ausgebaut werden.
In der letzten Woche sind jetzt auch noch drei alte Laptops an der Schule geklaut worden, von denen einer allerdings nicht mal mehr lauft. Die Diebe haben sich scheinbar durch ein vergittertes Fenster in die Schule gequetscht weswegen jetzt darüber die Fenster Wahrscheinlich ausgetauscht werden.
Kurz nach den Itzehoern ist dann Mirjam gekommen die jetzt für sechs Wochen hier ist und ein Praktikum im Kindergarten in Mwika absolviert. Dienstags und freitags begleitet sie uns außerdem zum Kochen an den Grundschulen.
Über Gilli hab ich es jetzt auch geschafft gelegentlich im nahegelegenen Marangu Hospital zu arbeiten. Ich hab die Ärzte bei ihrer Visite begleitet, in der Notaufnahme mitgeholfen und auch schon bei einer Operation zugeguckt. Das Krankenhaus ist für die Verhältnisse hier sogar sehr gut Ausgestattet und hat sogar Zwei Krankenwagen, von denen einer allerdings fast keine Ausstattung hat und der andere momentan nicht fahren kann.
Nach meinem letzten Besuch im Krankenhaus bin ich dann noch mit Pracseda zur Waruwaru Secundary School in der Nähe von Moshi gefahren. Die Kiumako baut jetzt eine Partnerschaft zu dieser Schule auf. Schülern von unserer Schule soll es, wenn wir dann endlich mal die Registrierung haben (nach Pracsedas Meinung kommt die bald, was sie aber auch schon vor ein paar Jahren gesagt hat), ermöglicht werden auf diese Schule zu wechseln. Die Waruwaru Schule ist zwar eine staatliche Schule genieß allerdings landesweit ein sehr hohes Ansehen und kommt von der Ausstattung einer Privatschule gleich, weswegen man auch sehr gute Schulnoten brauch um sie besuchen zu können. An der Schule haben wir dann die Schulleiterin besucht und ein Geschenk abgegeben; Zwei Computer. Bei der Gelegenheit haben wir dann auch gleich Nancy besucht, die auf diese Schule geht.
Letztes Wochenende gab es dann noch mal ein Highlight für uns. Wir haben uns beim Kilimanjaro Marathon in Moshi für den Fun Run (5km) angemeldet.  Los ging es dann am Samstag, da Pracseda uns empfohlen hatte in Moshi zu übernachten, da am nächsten Morgen die Straßen alle überfüllt sein werden. In Moshi angekommen ging dann die Suche nach einem Hotel los. Alle die wir kannten und die wir uns auch leisten konnten waren schon voll und so haben wir dann als es dunkel geworden ist Gilli angerufen, um ihn zu fragen ob er denn nicht noch eins kennt. Irgendwann hat er dann auch noch ein Gasthaus in einem Vorort von Moshi gefunden. Am Sonntagmorgen startete der Fun Run dann um kurz vor 8. Die Fünf Kilometer zum Kilimanjaro Stadion habe ich dann in ungefähr 25 Minuten geschafft. Danach haben wir dann entspannt dem Bad im YMCA einen Besuch abgestattet um erst mal ein bisschen zu Entspannen und uns für drei Stunden in die Kilimanjaro Café Loge gesetzt.